Corona bedingt war ich trotz fokussiertem Lauftraining nicht ganz so fit wie sonst. Aber der Kopf läuft mit und auf meinen Laufschuhe
#waverider25 konnte ich mich absolut verlassen. Und so waren die 26,218 Meilen für mich etwas ganz besonderes. Der Start in
Greenwich begann bereits mit optischen Highlights. Mein i-pod startete zu Beginn – standesgemäß für London“ mit der „Wassermusik“ von Händel – für mich Gänsehaut pur. Zwischendrin mega Popmusik und für den Zieleinlauf hatte ich mir das „Halleluja“ von Händel abgespeichert. Die gesamte Strecke lief mir ein Schauer über den Rücken. Jeder der 50.000 Läufer schreibt hier seine eigene Trainings- und Marathongeschichte, die von Entbehrungen, Schmerzen und Glücksgefühlen geprägt ist. Für mich als Läuferin eine sehr emotionale Vorstellung.
Die Zuschauer standen – aufgrund des Läufer freundlichen Wetters – in Dreierreihen links und rechts der gesamten Laufstrecke und jubelten jedem einzelnen von uns zu und boten uns private Verpflegung an. Ich blieb jedoch bei meinem persönlichen Equipment, was die Verpflegung anging. Meine Beine liefen einfach und optisch saugte ich diese wunderbare Stimmung auf, klatschte – besonders Kinderhände– ab und die Kurven an der Strecke nutzte ich zur Aufforderung von Laola-Wellen, was meinem eigenen Adrenalin zugute kam und die Zuschauer waren ebenfalls dankbar über diese Reaktion. War es doch auch eine Wertschätzung
an diejenigen, die uns an der Strecke so begeistert entgegen riefen. Auch die vielen Helferinnen und Helfer trugen mit ihrer Begeisterung zur positiven Stimmung bei. Das Überlaufen der „Tower-Bridge“, vorbei am Riesenrad etc. waren die Mega-Hotspots. Das besondere am London Marathon finde ich, dass hier jeder sein ganz persönliches Ziel hat und es akribisch verfolgt, auf den Spuren der TOP-Läufer, die bereits gefinisht hatten. Läufermäßig fand ich diesen Marathon schon anspruchsvoll, da man auf einige Bodenwellen, Kurven und auch mal Kopfsteinpflaster achten musste. Wettermäßig war es ideal, bis auf einen blitzartigen Regenschauer mit starken
Windböen, die einige der Absperrgitter umwarfen – eins davon bekam ich dann direkt auch am Oberschenkel zu spüren. Weiter immer weiter zum Ziel….. die letzte Kurve bog ich dann ab zum
Buckingham Palace. Mein Begleiter am Streckenrand übergab mir die Deutschlandfahne und ab ging es, die letzten 800 m auf der Zielgeraden. Stolz, es geschafft zu haben, lief ich mit
der Fahne in der Hand und einem Lächeln im Gesicht ins Ziel. Gänsehaut am ganzen Körper und einer Träne, die sich nicht vermeiden lies. Corona bedingt nach 2 Jahren wieder
einen Marathon laufen. Alles in allem eine wunderbare Veranstaltung mit vielen Emotionen, Begeisterung und optischen Highlights. Jeder der hier läuft, hat ein soziales Projekt unter-
stützt und bekommt als Dank diese einzigartige Atmosphäre. Eine einzigartige Philosophie, geht es uns Sportlern doch sehr gut – etwas zurückzugeben von der eigenen Freude, das hat
mich und die restlichen 50.000 Teilnehmer gepusht und jedem zu einem kleinen Held werden lassen, wo Zeiten vielleicht eher zweitrangig sind, eher das soziale Engagement den höheren
Stellenwert einnimmt. Zusätzlich waren noch ca. 20.000 virtuell Läuferinnen und Läufer per App mit dabei.