Am 10. Mai – zwei Wochen nach meinem erfolgreichen Marathonfinish in Hamburg konnte ich dem Angebot eines Startplatzes für die Halbmarathonstrecke beim Gutenberg Marathon in Mainz nicht widerstehen. In Mainz bin ich aufgewachsen, zur Schule gegangen und heute noch führen mich meine längeren Laufeinheiten von Wiesbaden ans Mainzer Rheinufer. So entschloss ich mich kurzfristig, hier an den Start zu gehen. Im Gegensatz zu Hamburg war es bereits zu Startbeginn bereits über 15 Grad. Die Sonne zeigte sich alsbald. Einerseits eine schöne Sache, andererseits gehöre ich eher zu den Läufern, die bevorzugt bei 5-10 Grad in ein Rennen gehen. So ging ich die erste Hälfte auch ein wenig verhalten an, um hinten heraus noch Kondition für die zweite Hälfte aufzusparen. Die Strecke war aufgrund des sonnigen Wetters gut mit Zuschauern bestückt. Der Lauf durch die Mainzer Neustadt ist immer wieder ein klein wenig „back to the roots“ für mich, da ich dort aufgewachsen und zur Schule gegangen bin. Dann ging es weiter in Richtung Altstadt, zuvor noch am Theater vorbei – ein sehr zuschauerfreundlicher Point, der uns Läufer die notwendige Motivation auf den Weg gibt. Dann die eher für mich und – wie ich glaube – auch für einen Großteil der Läufer die unangenehmste Passage: Die Wormser Straße: Eine Laufstrecke, die nie zu enden scheint und dann noch mit Gegenverkehr der bereits zurückkehrenden Läufer. Das weiß man zwar vorher, aber jedes Mal passiert es mir, dass ich auf dieser Strecke etwas „abreißen“ muss. Aber die Freude, bei diesem Lauf mit dabei zu sein, verdirbt es mir nicht, entschädigt dann doch der lange Zieleinlauf auf der Rheinstraße – den Holzturm fest im Blick und dann ab durchs Zieltor – erwartet von vielen Zuschauern. Ein wirklich schöner Lauf der Gutenberg Marathon: Volksnah – sehr gut organisiert und ein richtiger Publikumsmagnet. Nach 2:06:24 nehme ich meine Medaille entgegen und erfreue mich jetzt auch den sonnigen Temperaturen und einem Erdinger Weißbier. Mit einer Bretzel als Wegzehrung mache ich mich auf zu meinem Auto auf der anderen Rheinseite, fahre glücklich nach Hause – wieder ein Rennen gesund gefinisht zu haben.